Mittwoch, 16. März 2016

Der Alexanderplatz im Zweiten Weltkrieg: Ende und Neuanfang

Jede Weltstadt hat ihren eigenen zentralen und sinnbildlichen Ort, der die Stadt symbolisiert. Für Berlin ist der Alexanderplatz, oder Alex, ein solcher Ort. Der Platz war ursprünglich ein Viehmarkt, der Ochsenplatz hieß, bevor er 1825 nach dem russischen Zaren Alexander I. benannt wurde. Die Entwicklungen des Verkehrssystems in dem 19. Jahrhundert verwandelten den Alexanderplatz in ein Verkehrs- und Wirtschaftszentrum. Ein Platz mit langen Geschichten, Alex ist sowohl die Bühne als auch der Zeuge von vielen historischen Ereignissen Berlins. Heute liegt der Alexanderplatz noch in Berlin Mitte und er sieht modern aus, aber alles war anders während des Zweiten Weltkriegs.
(der Alexanderplatz nach dem Krieg und heute)

Der Krieg zerstörte fast den ganzen Platz, also war der Alexanderplatz am Anfang des Kriegs sehr anders als was wir heute sehen können. Viele Gebäude sind heute verloren und das bekannteste war die Berolina-Figur. Die Figur war ursprünglich ein Festschmuck für den Besuch des italienischen Königs im Jahr 1889 und “Berolina” ist der Name für Berlin auf Neulatein. Später war die Figur sehr beliebt und sie wurde das Symbol für Berlin (Anderes Berlin). Im Zweiten Weltkrieg wollten die Nazis die Figur entfernen, weil sie dachten, dass sie “künstlerisch unbedeutend” war. Im Jahr 1944 wurde die Berolina-Figur schließlich abgebaut und vielleicht wurde sie zu Kriegszwecken eingeschmolzen (Wikipedia). Viele andere Gebäude sind auch jetzt verschwunden, wegen der Bombardements, zum Beispiel, das Polizeipräsidium, die Lehrerhäuser, die Warenhäuser, und so weiter.
(die ehemalige Berolina-Figur und der zerstörte Bahnhof)

Obwohl der Alexanderplatz zerstört wurde, schützte und rettete der Tiefbunker unter dem Platz viele Leute, damit sie den Krieg überleben und die Stadt rekonstruieren konnten. In den 1940er Jahren war der Alexanderplatz schon ein Verkehrszentrum in Berlin, wo der Stadtbahnhof sich befand und die U-Bahn- und S-Bahnlinien kreuzten sich hier. Mehr als 10,000 Pendler überquerten den lebendigen Platz jeden Tag, also war der Alexanderplatz ein wichtiges Ziel der Feinde. Unter dem Alexanderplatz wurde einer der größten Tiefbunker Berlins von 1941 bis 1943 von den Nazis erbaut, um die Passanten zu schützen. Der zweigeschossige Bunker konnte 3,500 Menschen halten und war mit dem S-Bahntunnel verbunden. Hier kamen nicht nur die Bahnreisende und Pendler, sondern auch die Menschen, die in den umliegenden Büros arbeiteten. In dem Tiefbunker nutzte man keine normalen Treppen, sondern die Rampen, die die Leute schneller in Sicherheit bringen konnten (Berliner Unterwelten). 

Hier ist ein Video, das den Tiefbunker zeigt:

Außer dem großen Tiefbunker, gab es auch andere kleinere Bunker am Alexanderplatz. Der Bahnhof, zum Beispiel, hatte fünf Etagen und während des Kriegs wurden manche Etagen zum Luftschutzbunker umgebaut (bkffm).
(der Tiefbunker mit den Rampen)

Für den Alexanderplatz ist der Zweite Weltkrieg eine Zeit des Endes, weil es so schwere Zerstörung gab, dass man den ehemaligen lebendigen Platz nicht mehr erkennen konnte. Aber das Ende bedeutet auch den Neuanfang - nach dem Krieg wurde der Platz wiederaufgebaut und zur Zeit ist er noch das Zentrum der Stadt.

Quellen:
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexanderplatz
Anderes Berlin: http://www.anderes-berlin.de/html/der_alexanderplatz.html; 
http://www.anderes-berlin.de/html/berolina.html
Berliner Unterwelten: http://berliner-unterwelten.de/alexbunker.331.0.html
bkffm: http://www.bkffm.siemavisuart.de/bunker/bkberlin/alex.html

2 Kommentare:

  1. Ich finde es faszinierend, dass die Nazis die Berolina-Figur entfernt, weil sie das Kunst nicht gern hatten. Es sieht ein häufiges Thema vom Dritten Reich aus, künstlicher Ausdruck zu regeln. Das ist vielleicht eine Weise, die Leute zu kontrollieren. Ich frage mich, ob Hitler oder ein Soldat die Berolina-Figur nich gern hatte.

    AntwortenLöschen
  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen